Zeit der Absagen, Kultur des Ermöglichens - PGR Klausur 2020
„Coronabedingt abgesagt“ – Dieser Standardsatz hat gute Chancen, zum Unwort des Jahres 2020 nominiert zu werden.
Auch in unserer Pfarre mussten seit März viele Veranstaltungen und Gottesdienste verschoben oder abgesagt werden. Mit dem Sommer kam die Hoffnung, dass wieder etwas Normalität in unseren Alltag Einzug hält. Die jüngsten Entwicklungen der Pandemie lösten diese Hoffnung in Luft auf.
Der Pfarrgemeinderat hat sich im Oktober entschlossen, gemeinsam auf Klausur zu gehen, um sich Kraft, Hoffnung und Ideen zu holen, wie man dieser Zeit begegnen kann. Mit kleinen Fahrgemeinschaften, genügend Abstand und großzügigem Lüften wurden in Kronburg, Zams, Konzepte entwickelt, um der Pandemie zu begegnen. Die „Zeit des Absagens“ sollte einer „Kultur des Ermöglichens“ weichen. Nach einem halben Jahr weiß man zunehmend mehr, wie man dem Virus begegnen kann, wie man vorbeugen kann, um sich möglichst gut vor einer Ansteckung zu schützen. Unter den Vorzeichen des Abstandhaltens, Mund-Nasenschutz-Masken-tragens, regelmäßigen Händewaschens und häufigen Lüftens der Räumlichkeiten können auch im begrenzten Rahmen Veranstaltungen stattfinden.
Gerade für die Feierlichkeiten um Allerheiligen, für die Erstkommunion und Firmung, die vom Frühjahr auf den Herbst verschoben wurden, wurden Konzepte entwickelt, die eine Durchführung ermöglichen sollten.
Mittlerweile hat uns aber eine zweite, stärkere Welle der Pandemie eingeholt. Die Konzepte, die angedacht und ausgearbeitet wurden, um einer Unkultur des Absagens eine Kultur des Ermöglichens entgegenzustellen, wurden von der Entwicklung der Lage konterkariert. So mussten wir schweren Herzens die geplanten Veranstaltungen wie Erstkommunion, Friedhofsgänge um Allerheiligen, Firmung, Herbstkonzert … wieder absagen oder verschieben.
Die Situationen im Frühjahr und jetzt haben uns aber auch den Blick geschärft, was in der Pfarre wirklich notwendig ist, was in den letzten Jahren vielleicht zu aufwendig gestaltet worden ist und was verändert werden kann oder sogar verändert werden muss. Es bietet sich die Chance, nach der Pandemie auch eine „Reinigung auf das Wesentliche“ anzugehen.
Aufgrund der sich zum Teil täglich verändernden Situation bitte ich Sie, sich immer aktuell über unsere Gottesdienste und Veranstaltungen zu informieren. Wir bitten auch um Verständnis, dass es dabei kurzfristig zu Änderungen kommen kann.
In diesem Sinne tragen wir alle dazu bei und vertrauen wir auf Gott, dass wir gut durch den Winter kommen.