Wenn ein geliebter Mensch in eine andere Welt wechselt, ist das eine verletzliche Lebensphase. Man steht unter Schock und muss so vieles erledigen. Es braucht große Kraft für die Vorbereitungen und für den Begräbnistag selbst.
Oft scheuen die Angehörigen die Zuneigung derer, die ebenfalls ein Stück des Weges mit der/den Verstorbenen gegangen sind. Es sind Ängste, der Trauer am Grab nicht gewachsen zu sein. Aus diesem Grund wird von der Trauerfamiile oft darum gebeten, von Beileidsbezeugungen am Grab Abstand zu nehmen.
Ich darf meine persönlichen Erfahrungen zum Begräbnis meines geliebten Menschen einbringen: Es tut gut, dieses Händeschütteln, dieses In-die-Augen-schauen, vielleicht ein kurzes Nicken wahrzunehmen oder gar eine Umarmung zu spüren. Die Menschen, so habe ich es erlebt, möchten damit ausdrücken, dass sie die Verstorbene/den Verstorbenen wertgeschätzt haben und dankbar sind, sie oder ihn gekannt zu haben. Durch das Begleiten des Sarges und durch Beileidswünsche können sie so ihre eigene Trauer ausdrücken. Auch wenn Tränen fließen – man darf es einfach zulassen.
Selbstverständlich muss es aber respektiert werden, wenn man sich das nicht zutraut oder einfach nicht möchte und lieber im engsten Familienkreis Abschied nehmen will.