Bericht und Bilder zum Dankefest anlässlich des Abschlusses der Kirchenrenovierung
Am 08.08.2021 war es endlich soweit: Das Dankefest zum Abschluss der Kirchenrenovierung konnte nach pandemiebedingten mehreren Anläufen stattfinden. Wozu ein Jahr nach dem Abschluss noch ein Dankesfest feiern? Es sind alle Arbeiten erledigt, die Rechnungen sind bezahlt, aber es fehlte eben noch der soziale Abschluss. Und seit den Einschränkungen durch die Pandemie wissen wir alle aus tiefstem Herzen, wie wichtig der soziale Aspekt für uns Menschen ist.
PGR-Obmann Heinz Werlberger erinnerte in seiner Dankesrede rückblickend auf die Bau- und Renovierungsgeschichte der Stadtpfarrkirche. Dabei stachen vor allem die Erweiterung der Kirche anfangs des 20. Jhd. in die Augen, die den Grundstein für die heutige Form der Stadtpfarrkirche legte, sowie die radikalen Innenraumveränderungen 1961 durch Bruno Regner, der den Ansätzen einer neuen Liturgie folgend die barocke Kirche „entleerte“, um das feiernde Volk in den Mittelpunkt zu stellen. Pfarrer Erich Jell komplettierte diesen Ansatz mit der Innenraumgestaltung in den Jahren 2000 bis 2001, in der vor allem der Akzentuierung des Altarraumes mit seinem übergroßen Volksaltar und damit der Überrepräsentierung des Priesters entgegengewirkt wurde. Das Volk Gottes und das allgemeine Priestertum sollten in den Mittelpunkt gerückt werden.
Bei der Kirchenrenovierung 2017 war nun die Außenfassade und - wie sich nach einer näheren Begutachtung feststellen ließ - auch das Kirchendach zu sanieren, das 1964 unter Jabob Mayer letztmalig erneuert wurde. Die Kosten von 1.000.000 Euro waren zu stemmen.
Heinz Werlberger bedankte sich für die enorme Spendenbereitschaft der Bevölkerung, die beinahe ein Drittel der Gesamtkosten finanzierte. Ebenso erging ein herzlicher Dank an die Erzdiözese, die ein gutes Drittel, 340.000 Euro, zur Renovierung beisteuerte.
Der anwesenden Bürgermeisterin Hedi Wechner wurde für das finanzielle Engagement der Stadt gedankt, die in Summe 110.000 Euro beitrug. Werlberger verwies darauf, dass die finanzielle Unterstützung durch die Stadt einer Gratwanderung angesichts einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft, wie sie in Wörgl vorzufinden ist, gleichkommt. Umso mehr ist der finanzielle Beitrag zu würdigen. Pfarrer Christian überreichte der Bürgermeisterin zum Dank einen Blumenstrauß. Die restlichen Gelder für das letzte Drittel kamen von Bund und Land, wofür ebenfalls gedankt wurde.
Bürgermeisterin Hedi Wechner betonte, dass die Stadt Wörgl alle Religionen gleich behandelt und auch andere Religionsgemeinschaften Zuwendungen bekämen, wenn auch nicht in dieser Größenordnung. Diese ist aber dem Umstand geschuldet, dass die Kirche als kulturelles Bauwerk eine Sonderstellung einnimmt. Man schaut sich eine Kirche in einer Stadt, in der man als Tourist verweilt, einfach an, auch wenn man nicht religiös ist. Außerdem ist der soziale Aspekt, den eine Kirche und die mit ihr verbundene Pfarrgemeinde zu fördern imstande ist, nicht zu vernachlässigen. In diesem Sinne ist das gegebene Geld gut angelegt und zu rechtfertigen.
PGR-Obmann Werlberger bedankte sich auch beim ehemaligen Pfarrer Theo Mairhofer, der urlaubsdingt nicht anwesend sein konnte. Er legte den Grundstein für die Kirchenrenovierung und beeinflusste mit seiner humorvollen, offenen Art die Spendenbereitschaft sehr positiv. Pfarrer Christian wurde gedankt, der hier nahtlos an Mairhofer anschloss und die Kirchenrenovierung zu einem guten Abschluss brachte.
Den wesentlichen Protagonisten der Kirchenrenovierung, Johann Mauracher, Obmann des Pfarrkirchenrates, Pfarrkirchenrat Architekt Hubert Lechner, der ehrenamtlich die Planung, Organisation und Koordination der Arbeiten innehatte, Pfarrkirchenrat Hanspeter Gruber, der die Abwicklung des Spendenkontos über das Bundesdenkmalamt verantwortete und Pfarrsekretärin Ingrid Spitzenstätter, die die Verwaltung, Antragstellung für Fördergelder und Sitzungskoordination überhatte, wurde mit kleinen Anerkennungsgeschenken herzlichst für die intensive und professionelle Arbeit gedankt.
Pfarrer Christian bedankte sich noch bei PGR-Obmann Heinz Werlberger für die Durchführung vieler Bausteinaktionen und der Öffentlichkeitsarbeit, die für das Projekt notwendig waren.
Im Anschluss gab es dann noch eine Agape im Kirchhof, der von fleißigen MitarbeiterInnen der Pfarre zu einem wunderschönen Ort des Feierns hergerichtet wurde. Den Blumenschmuck dafür bereitete Leni Scharnagl gekonnt und mit viel Liebe vor. Man merkte, dass den Menschen nach der langen Absenz sozialer Zusammenkünfte das gemeinsame Plaudern bei einem Gläschen Wein und mit einem Jourgebäck der Fa. Mitterer Spaß machte.
Das Kapitel "Kirchenrenovierung 2017 - 2020" wurde damit auch unter dem sozialen Aspekt zu einem guten Ende gebracht.