Bericht und Bilder von der Langen Nacht der Kirchen 2024
4 ¾ Stunden Non-Stop-Programm, über 80 (!) Musiker*innen und ein Filmhighlight, das Wörgl von seinen schönsten Seiten zeigt – so lässt sich die „Lange Nacht der Kirchen“ in der Stadtpfarre Wörgl zusammenfassen.
400 Besucher*innen, unter ihnen auch Kulturreferent Sebastian Feiersinger, kamen zur diesjährigen Langen Nacht der Kirchen in Wörgl, die unter dem Motto „Ein Herz für Wörgl“ stand. Es erwartete sie ein vielfältiger Mix an künstlerischen Darbietungen.
Nach der Begrüßung durch Pfarrer Christian Hauser und PGR-Obmann Heinz Werlberger, der mit seinem Team für die Organisation verantwortlich zeichnete, eröffnete musikalisch der Musighaufen „entan & herentan Inn“ den bunten Reigen mit einem halbstündigen Konzert. Die jungen Musiker*innen gaben eine tolle Hörprobe ihres Talents. Johannes Puchleitner, Kapellmeister der Stadtmusikkapelle Wörgl und Leiter des Musighaufen, formte aus den jungen Talenten ein klanglich feines und wohlabgestimmtes Orchester, dessen Auftritt nach mehr verlangte.
Dicht getaktet war das Programm, so dass nach dem ersten Höhepunkt bereits der zweite folgte. Die Idee Heinz Werlbergers, Wörgl in neun Plätzen und neun Schätzen darzustellen – in Ahnlehnung an das bestens bekannte ORF-Format – rief beim Gegenüber immer als erste Reaktion Skepsis hervor, verbunden mit der Frage, wo man in Wörgl neun schöne Plätze oder Schätze fände. Unbeirrt und überzeugt von der Idee machten sich Andy Winderl und Heinz Werlberger daran, die Schönheit Wörgls zu suchen. Andy Winderl realisierte filmtechnisch meisterlich die Plätze (ergänzt durch Filmmaterial von Peppi Blattl und Armin Oberhauser), so dass die Anmut, der Charme, der Reiz dieser Orte zum Vorschein gebracht werden konnten. Großformatig mit lichtstarkem Beamer und großer Leinwand optisch bestens präsentiert überzeugte der Kurzfilm mit feinfühligen, durchaus kontrastreichen Details (Bauernhöfe versus Stadtleben, Ruhepole versus Verkehrsadern, ruhig fließende Gewässer versus imposante Staumauer, um reißende Fluten zurückzuhalten) und großartigen, majestetisch anmutenden Bildern vom Möslalmkogel mit sensationellem Blick ins Inntal, von der Filz, das als kostbares Naturjuwel von engagierten Menschen erhalten wird, und den Wörgler Gewässern wie Inn, Gießen, Au- und Wildschönauerbach, auch den letzten Zweifler, der in Wörgl nichts Sehenswertes zu entdecken vermag. Manchmal muss man den Blick auf das Kleine, Unscheinbare bisweilen Unbekannte lenken oder sich des geschulten Auges bedienen, das gepaart mit viel Geduld und der richtigen Perspektive die Kostbarkeiten dieser Stadt zu Tage fördert.
Weiter ging es mit den musikalischen Darbietungen diverser Ensembles der Landesmusikschule Wörgl. Flöten-, Oboen-, Cembalo-, Klarinetten- und Hornklänge erfreuten das Publikum gleichermaßen wie die Stimmen der Kinder und Jugendlichen, die im Solo- und Chorgesang glänzen konnten. Ein in Wörgl mittlerweile selten zu hörendes Zitherensemble ergänzte mit einer Länderpotpourri („Quer durch Europa“) die musikalische Vielfalt der LMS Wörgl, die ihr außergewöhnliches Niveau wieder einmal unter Beweis stellen konnte. Harald Ploner, Direktor der LMS Wörgl, der sich die Darbietungen seiner Schüler*innen nicht entgehen ließ, Othmar Erb, der die Koordination der Ensembles dankenswerterweise übernommen hat, und alle beteiligten Musikschullehrer*innen konnten sichtlich stolz auf die Leistungen ihrer Schützlinge sein. Für die Jüngsten war es das erste Konzert vor so einer zahlreichen Zuhörerschaft und in einem derart großen „Konzertraum“, den die Stadtpfarrkirche darstellt. Der gespendete starke Applaus war der Lohn für die Zeit des Übens, die notwendig ist, um zu diesem klanglich tollen Ergebnis zu gelangen.
Dazwischen wurde für das stetig wechselnde Publikum dieser Langen Nacht immer wieder der Film „Wörgl in Bildern – 9 Plätze – 9 Schätze“ gezeigt. Und wer sich eine „Auszeit“ von den künstlerischen Darbietungen und dem dichten Programm gönnen wollte – was bei all den musikalischen Schätzen nur schweren Herzens erfolgte – fand im Kirchhof bei der Agape den passenden Ort, um bei Brot und Wein die Klänge nachwirken zu lassen.
Das Orgelkonzert von Andreas Heimerl - ergänzt mit zwei Gesangseinlagen durch die Herztöne (Angela Erharter und Doris Stegmayr) - war ein musikalisch imposanter und würdiger Abschluss, bevor die Lange Nacht der Kirchen in Wörgl besinnlich ausklang. Das Abendlob, gestaltet von PA Christian Ehrensberger und Johanna Wörgetter, die mit ihren wunderschönen Harfenklängen den Raum der Stadtpfarrkirche sphärisch erfüllte, leitete die Stille der Nacht ein. Als letzten Höhepunkt durften die noch verbliebenen Besucher*innen Wörgl in Bildern - ergänzt mit biblischen Texten und begleitet von ruhiger Meditationsmusik - genießen, die PGR-Obmann und Organisator Heinz Werlberger zusammengestellt hat.
Die Stadtpfarre Wörgl bedankt sich bei allen, die zum Gelingen dieser Nacht beigetragen haben. Wörgl hat nicht nur neun Plätze und neun Schätze, sondern vor allem viele, viele Menschen mit Talent, Leidenschaft und Herz. Sie füllen mit ihrem Engagement, ihrem Können und ihrem Herz die Plätze Wörgls mit Leben - sie sind der wahre Schatz dieser Stadt!
Bericht und Bilder: hw
Programmdetails zum Nachlesen
ab 18:00 Uhr:Eröffnung (für Details bitte anklicken)