Auf einer von Süden nach Norden verlaufenden, nach Westen leicht abfallenden Geländeschwelle errichtet, steht die Stadtpfarrkirche von Wörgl als schön gegliederte, stadtbildprägende Baugruppe im Herzen der Stadt Wörgl. An ihrem äußeren Erscheinungsbild sind die einzelnen Bauphasen noch gut abzulesen (Barock, Klassizismus, Neobarock). Sie verschmelzen jedoch zu einem Gesamtwerk von schlichter Vornehmheit, entstanden durch den rastlosen Einsatz so vieler Generationen.
Der die Kirche umgebende stimmungsvolle ehemalige Friedhof wurde um die Jahrhundertwende aufgegeben und an seinen heutigen Standort verlegt.
Dieses Areal wird von der Südseite der Pfarrkirche, der 1912 aufgestockten ehemaligen Friedhofskapelle, (heute Taufkapelle), der noch vorhandenen Friedhofsmauer und vom Gradlwirtshaus (Neue Post) eingegrenzt.
Diese durch die Standortverlegung des Friedhofes freigewordene Fläche wurde mittlerweile neu gestaltet. Bei der Gestaltung wurde angedacht, die alte Friedhofsmauer zu schleifen und den Platz nach Süden hin zu öffnen. Der Plan wurde allerdings verworfen, um der gottesdienstfeiernden Gemeinde bzw. den im Kirchhof Feiernden nicht noch eine weitere Lärm- und Störquelle zu eröffnen. Abgeschottet durch Kirche, Taufkapelle, Friedhofsmauer und Neue Post (Gradlwirtshaus) wurde somit ein Refugium im Trubel und Alltagslärm der Stadt geschaffen, das zum Verweilen und Feiern einlädt. So finden Agape-Feiern und das jährlich stattfindende Pfarrfest auf diesem neu gestalteten Kirchhof einen idealen Platz.
Das von der Bahnhofstraße hierher transferierte Kriegsdenkmal hat hier zwischenzeitlich ebenfalls einen Platz gefunden. Ob damit schon der ideale Standort definiert ist oder vielleicht einmal ein neuer Aufstellungsort angedacht werden muss, wird nicht zuletzt auch eine Entscheidung sein, die die jeweilige verantwortliche Generation zu treffen hat.
So stellt die heute bestehende Pfarrkirche einen wahren Mittelpunkt der Stadt dar und kann mit ihren stolzen Maßen von ca. 50m Länge, etwa 25m Querschiffsbreite und ca. 45m Turmhöhe den Anspruch stellen, ein repräsentatives Bauwerk zu sein. Zum Gottesdienst ruft in Wörgl ein beachtliches Glockengeläute, das im Jahre 1950 bei Oberascher in Salzburg gegossen wurde und die Wörgler in Freud und Leid durch das Kirchenjahr begleitet.